Newsletter 7/14

06.12.2014

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

viel Zeit ist vergangen, als wir uns zum letzten Mal per Newsletter gemeldet haben. Im Oktober dieses Jahres haben wir unser Projekt „Bildung kommt ins Rollen“ nach turbulenten Wochen und einigen Problemen bei der Verschiffung unseres Lkw zum Abschluss gebracht. Informationen hierzu finden Sie auf unserer Projektseite. Das Projekt kam für die Leitung und die Kinder des Waisenhauses in Madina genau zum richtigen Zeitpunkt! Denn nach wie vor wütet das Ebola-Virus in Sierra Leone – auch in Madina, der Kleinstadt, in der sich das Waisenhaus befindet. Der normale Alltag ist dadurch völlig außer Kraft gesetzt: Schulen und Märkte haben geschlossen und die Waisenkinder meiden aus Sicherheitsgründen Kontakt zu anderen Menschen.

Das Wichtigste jedoch vorne weg: Es ist noch kein Waisenkind und auch kein Mitglied der Familie Bangura an Ebola erkrankt.

 

Am Waisenhaus wurden vor Monaten bereits entsprechende Vorkehrungs­maßnahmen getroffen. So wurden vor allem die Hygienemaßnahmen deutlich verschärft. Jedes Kind wird dazu angehalten, sich mehrmals täglich die Hände mit Chlordioxid zu waschen. Zudem sind die Kontakte zur Stadtbevölkerung in Madina stark eingeschränkt. Aber nur so kann die Wahrscheinlichkeit, dass das Ebola-Virus am Waisenhaus Einzug hält, auf ein Minimum reduziert werden.

 

Um an dieser Stelle bzgl. Ebola nicht weiter ins Detail gehen zu müssen, legen wir Ihnen stattdessen unsere Informationsseite mit Ebola-Berichten sowie einer Linksammlung zu Berichten, Statistiken und Landkarten zu Ebola ans Herz, die weit über die Berichterstattung gängiger Medien hinausgehen. Unter anderem werden Sie hier über Projekte anderer Hilfsorganisationen in Sierra Leone informiert.

 

Unser erster Bericht vom 29. Oktober 2014 stellt die allgemeine Ebola-Situation in Sierra Leone dar. Der Bericht ist ausschließlich in englischer Sprache verfügbar. Der zweite Bericht (PDF) vom 26. November 2014 nimmt direkt Bezug auf die Auswirkungen der Ebola-Epidemie am Waisenhaus in Madina. Hier werden die Schwierigkeiten und Herausforderungen im Alltag der Waisenkinder und der Familie Bangura beschrieben.

 

Als erste Schlussfolgerung müssen wir feststellen, dass die Situation momentan sehr prekär ist. Unser Projekt „Bildung kommt ins Rollen“, das wir bereits vor der Ebola-Epidemie begonnen haben, sorgt derzeit dafür, dass den Waisenkindern wie gewohnt Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Auch der Kauf von Chlordioxid als Desinfektionsmittel wird aus den Einnahmen des Projektes finanziert. Da die sierra-leonische Regierung viele Wochenmärkte, unter anderem den in Madina, per Dekret verboten hat, sind die Farmer und Händler der Stadt und Umgebung gezwungen, ihre Waren in die Hauptstadt Freetown zu transportieren, um sie dort zu verkaufen. Genau hierauf spezialisiert sich unser Projekt „Bildung kommt ins Rollen“. Die Nachfrage nach Transportmitteln für Waren und Güter ist in Madina enorm gestiegen und das Lkw-Projekt kann sich vor Auftragsanfragen kaum retten. Insofern sind wir sehr froh, dass die schwierige Lage der Waisenkinder durch unser Projekt etwas gelindert wird.

 

Leider gibt es derzeit ein Problem in unserem Projekt „Verwandlung von Sand in Reis“: hier suchen wir in Deutschland momentan fieberhaft nach einem Ersatzteil für den Kipper, der gewöhnlich Sand und andere Baumaterialien für Bauunternehmen von A nach B transportiert. Das Ersatzteil ist in Sierra Leone nur unter einem sehr hohen Kostenaufwand zu erstehen. So lange ist der Kipper leider nicht einsatzfähig, was gerade in der derzeitigen Situation sehr schlecht ist.

 

Unsere Präsenz auf dem Weihnachtsmarkt am 22. und 23. Dezember 2014 in Bruchsal, zudem wir Sie nochmals herzlich einladen möchten, wird ganz im Zeichen der Ebola-Hilfe und in der möglichst raschen Reparatur des Kippers stehen! Alle Einnahmen aus dem Verkauf unserer Geschenkartikel werden ausschließlich für diese beiden von der Familie Bangura und uns priorisierten Themen verwendet. Sobald der Kipper wieder fahrtüchtig ist, erhöhen sich automatisch die Einnahmen für das Waisenhaus.

 

Einen zusätzlichen Anreiz, um uns einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt abzustatten, bildet unser Gast Joseph, der älteste Sohn der Familie Bangura. Er wird wie letztes Jahr, unter seinem Künstlernamen MOS-B, ein Konzert für diesen guten Zweck geben. Selbstverständlich steht Ihnen Joseph für alle Fragen rund um das Waisenhaus und Ebola zur Verfügung. Auch wir als Förderverein klären sie gern über die aktuelle Situation in Sierra Leone auf und beantworten ihre Fragen nach bestem Wissen und Gewissen.

 

Zudem möchten wir Sie auf diesem Wege auf das Musikprojekt „MPSL“ (Music Project Sierra Leone) von Joseph Bangura aufmerksam machen. Mehr Informationen und den schriftlichen Projektantrag finden Sie unter folgendem Link: http://www.mech-orphanage.com/pmsl.html. Sicherlich wird Ihnen Joseph auf dem Weihnachtsmarkt auch hierüber gerne persönlich Auskunft geben.

 

Auf eine Entwicklung auf unserer Homepage sind wir besonders stolz: In den letzten Wochen haben wir ein Forum entwickelt, über das Sie direkt mit der Familie Bangura in Kontakt treten können! Hierzu ist lediglich eine kurze Registrierung nötig. In den Rubriken „Questions around Ebola“ (Fragen zur Ebola-Situation) und „Questions about our Projects“ (Fragen zu unseren Projekten) können Sie Fragen stellen, auf die die Medien keine oder nur unzureichende Antworten bieten! Zögern Sie also nicht, mit der Familie Bangura in Kontakt zu treten – das Forum entstand auf unsere gemeinsame Initiative hin. Um größtmögliche Transparenz zu wahren, sind Sie herzlich dazu eingeladen, auch Fragen über unsere Projekte zu stellen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie das Forum rege nutzen.

Unseres Wissens nach ist dies eine bisher einzigartige Gelegenheit, mit Menschen, die derzeit unter den Auswirkungen der Ebola-Epidemie leiden, direkt in Kontakt zu treten und sich Informationen einzuholen. Bitte stellen Sie Ihre Fragen, wenn möglich, in Englisch. Ansonsten übersetzen wir Ihr Anliegen auch gerne.

 

Bleibt uns noch, Ihnen eine schöne und besinnliche Adventszeit zu wünschen und unsere Vorfreude zum Ausdruck zu bringen, Sie am 22. und 23. Dezember auf dem Bruchsaler Weihnachtsmarkt begrüßen zu dürfen!

 

Mit vorweihnachtlichen Grüßen

 

Ihr Förderverein

 

 

 

 

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