Newsletter 04 / 2011

07. Juni 2011

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

lange ist es her, dass Sie von uns gehört haben. Um genau zu sein, war es die Einladung zu unserem zweiten Informationsvortrag über das „Madina Evangelical Children’s Home“, als Sebastian im April für einen Kurzbesuch nach Deutschland gekommen ist.

 

Auch dieses Mal stießen wir auf reges Interesse bei Ihnen. Dies war vor allem aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Einladung – Sebastian selbst wusste erst eine Woche vor seinem Besuch, dass er nach Deutschland kommen würde – sehr erfreulich. Nachdem wir Ihnen also vor knapp zwei Monaten neueste Informationen und Bilder direkt aus Sierra Leone näher gebracht haben, wollen wir uns nun auch wieder über den Email-Verteiler bei Ihnen melden.

 

Zuerst möchten wir uns, auch im Namen der Familie Bangura und „ihren“ Kindern, ganz herzlich bei allen bedanken, die den Vortrag im April besucht haben und angeregt wurden zu spenden. Nicht nur die Geldspenden sondern auch die Kleider, die wir von verschiedenen Förderern bekommen haben, sind für die Kinder von unschätzbarem Wert. Auch durch den Verkauf von Kaffee und Reis direkt aus Madina konnten wir einen Erlös erzielen, der dem Waisenhaus zugutekommt.
Neben den Informationen zu unserer Organisationsgründung in Sierra Leone haben wir erste Bilder von der Umsetzung des Projektes „Hühnerfarm“ gezeigt, das sich dem Abschluss neigt.

 

Die neu gegründete Organisation trägt den Namen „Assistance In Development for Madina Evangelical Children’s Home“ – kurz: AID for MECH (was wiederum übersetzt „Hilfe für MECH“ bedeutet). Eine Organisationsgründung war insofern wichtig, um auch in Sierra Leone selbst handlungsfähiger zu werden und sich vor Ort bei größeren Gebern um Spendengelder oder Sachspenden zu bewerben.

 

Dessen ungeachtet sind auch die letzten zwei Monate nicht ohne Veränderungen und Arbeit vergangen. So sind wir in Deutschland gerade dabei, eine neue Homepage für das Waisenhaus zu gestalten. Sobald diese online geht, werden wir Sie natürlich informieren.

 

Weiterhin sind wir in Deutschland kurz davor, einen Verein zu gründen. Auch diese Gründung ermöglicht uns einen größeren Handlungsspielraum, um den Kindern im Waisenhaus zu helfen. Beispielsweise können wir ausschließlich über einen in Deutschland ansässigen, gemeinnützigen Verein Spendenbescheinigungen ausstellen. Alle bisherigen Spenderinnen und Spender müssen sich also nicht mehr allzu lange gedulden, dann werden wir Ihnen umgehend ihre Bescheinigungen zukommen lassen. Wir wissen, dass es in Deutschland unumgänglich ist, den so genannten „Papierkram“ zu erledigen und wollen deshalb ausreichend behilflich sein.

 

An dieser Stelle müssen wir aber auch zugeben: Wir hatten uns alles unkomplizierter vorgestellt!

 

Anderen Menschen zu helfen ist eine sehr große Herausforderung und stellte auch uns teilweise vor hohe Hürden. Vielleicht sind deshalb nur so wenige Menschen bereit, sich für andere einzusetzen. So bestehen gerade in der interkontinentalen Kooperation kulturelle Unterschiede, aus denen sich schnell Unstimmigkeiten entwickeln können. Hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt, das wir jeden Tag aufs Neue an den Tag legen müssen. Jegliche Ungereimtheiten konnten jedoch schnell ausgeräumt werden, was vor allem daran liegt, dass das Vertrauensverhältnis zwischen den kooperierenden Parteien sehr groß ist und letztlich nur das Wohl der Kinder im Mittelpunkt steht.


Im Mai dieses Jahres hatte das Waisenhaus einen finanziellen Engpass und die Versorgung der Kinder geriet ernsthaft in Bedrohung. Auch die Auflösung des Waisenhauses stand zur Debatte. Durch den unermüdlichen Einsatz von Sebastian konnte er einen lokalen Unterstützer gewinnen, der durch finanzielle Soforthilfe die Situation wieder in ruhigeres Fahrwasser lenkte. Wir hatten uns auch überlegt, uns nochmals an Sie zu wenden. Vorher möchten wir jedoch die Situation in Deutschland regeln (Stichworte Verein und Spendenbescheinigungen), damit wir ohne größere Hindernisse handeln können.

 

Aktuell geht es für Sebastian nun darum, selbst nach Madina zu fahren, um neue Projekte umzusetzen und angefangene Projekte abzuschließen. Auch die Kleider- und andere Sachspenden, die sich mittlerweile in Freetown, der Hauptstadt, befinden, müssen nach Madina gebracht werden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das in Sierra Leone nahezu unmöglich. Wir versuchen nun das Auto, mit dem wir selbst Spenden nach Sierra Leone gefahren haben, anzumelden. Dies wird sicherlich nicht ganz günstig, kommen hier der Einfuhrzoll und auch die Anmeldegebühren hinzu. Ein Transportmittel ist zur Umsetzung unserer Vorhaben jedoch unumgänglich. Außerdem können wir das Auto nun auf die von uns gegründete Organisation anmelden und daher mit erheblichen Steuervergünstigungen rechnen. Finanzieren werden wir dies natürlich NICHT mit Ihren Spendengeldern. Aktuell suchen wir noch nach Finanzierungsmöglichkeiten und würden uns natürlich auch um Ihre Unterstützung freuen!

 

Fazit:
Sie sehen, es gibt weiterhin eine Menge zu tun!

 

Sebastian wird in ca. drei Monaten nach Deutschland zurückkommen, um sein Studium weiterzuführen. Bis dahin versuchen wir noch das ein oder andere Projekt vor Ort umzusetzen.

 

Auch hier in Deutschland wird sich mit der Vereinsgründung einiges tun. Alexander hat Ende Mai sein Studium abgeschlossen und will nun aktiver ins Geschehen eingreifen. Pläne sind vorhanden und werden zu gegebener Zeit an Sie weitergereicht.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir lassen uns auch durch Schwierigkeiten, die immer wieder auftauchen, nicht unterkriegen. Unterstützen Sie uns bitte weiterhin mit Ihrem Interesse und Ihrem Vertrauen in unsere Arbeit.


Viele Grüße

 

Sebastian Wenz

Alexander Lauber

 

 

 

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